Von In-Game Advertising bis Sponsoring – eSports als Marketing Spielwiese
Es ist der 28. Juli 2019. Ich sitze gemütlich auf meinem Sofa und bearbeite noch ein paar E-Mails. Gegen 23 Uhr bekomme ich eine Push-Nachricht von Spiegel Online. Die Schlagzeile haut selbst mich von den Socken: Der 16-jährige (!) US-Amerikaner Kyle Giersdorf gewinnt die erste Fortnite Weltmeisterschaft und ist plötzlich dreifacher Millionär.
Dabei ist Kyle kein ungewöhnlicher Teenager und ein Paradebeispiel dafür, dass Vorurteile nicht mehr sind als das: Vorurteile. Er ist weder adipös noch eine Couch-Potato. Er ist kein ungepflegter Nerd und auch kein Außenseiter. Ich frage mich sowieso, warum sich dieses Bild weiterhin hält. Die E-Sport Profis trainieren bis zu 10 Stunden täglich ihre motorischen und koordinativen Fähigkeiten. Dabei wird präzise auf Ernährung und Haltung geachtet.
Diese Disziplin zahlt sich aus: Mehr als 100 Millionen Menschen hat das WM-Finale der League of Legends 2019 vor die Bildschirme gelockt. Das waren mehr Zuschauer als beim diesjährigen Super Bowl (98,8 Millionen Zuschauer)! Gestreamt wurde das Event über diverse Streamingplattformen: Die Plattform Twitch.tv gilt neben YouTube Gaming und Facebook Gaming zu den erfolgreichsten Anbietern am Markt.
E-Sport hat sich in den vergangenen Jahren stark professionalisiert und ist in der Gesellschaft schon längst etabliert. Im Jahr 2019 erreichte die Branche weltweit 443 Millionen Menschen. Gerade während in diesem Jahr Bundesliga und Co. buchstäblich offline gingen, wuchs der E-Sport weiter. Mit ihm eine riesige Popkultur, die weit über den “klassischen Gamer” hinaus geht und die den E-Sport interessant für Marken aller Gewichts- und Branchenklassen macht – bei vielen aber noch eine strategische Randnotiz ist.
Dabei zeigen Studien, dass die Zuschauer in der Regel eine besonders positive Einstellung zu Werbung haben:
- 42% finden Werbung nicht nur informativ, sondern sogar nützlich.
- 63% der Zuschauer bevorzugen Produkte, die im E-Sport Umfeld beworben werden.
Ein entscheidender Grund aus meiner Sicht: Die Spieler legen einen hohen Wert darauf, dass die Angebote mit Bezug zur Community präsentiert werden. Mit Kunden, die Lust am E-Sport haben, diskutieren wir daher besonders eine zentrale Frage: Was kann eure Marke für den E-Sport tun?
Wichtig ist es auch, nicht ausschließlich Klischees zu bedienen: Zwar gibt es noch immer den typischen Gamer, die Zielgruppe ist darüber hinaus jedoch noch viel diverser:
- Rund 30% der E-Sport Streamer ist weiblich und verfolgt regelmäßig Live Gaming Events – online wie offline.
- Interessant auch: 33% der Ü50-jährigen spielen zumindest hin und wieder Videospiele. Jeder Zweite der 40 bis 50-jährigen kann sich sogar vorstellen, in Zukunft ein Live Gaming Event zu besuchen.
Für Advertiser gibt es dabei fast unbegrenzte Möglichkeiten, um im E-Sport Universum Fuß zu fassen. Entscheidend ist dabei nicht, ob die Marke “hip” ist, sondern dass sie die Gaming Community modern und kreativ überzeugt. Hier ein paar meiner Lieblings-Beispiele aus der Praxis:
1. Sponsoring: Der Einsatz von Testimonials kann dazu beitragen, die Brand Awareness von Marken in einer ganz bestimmten Community auszubauen. Gerade diese Woche wurde beispielsweise verkündet, dass Adidas seine Partnerschaft mit Fortnite-Streaminggröße Ninja fortsetzt und hat seine neue Sneaker-Kollektion vorgestellt:
Whatever your spark is, chase it. 🔥 @ninja encourages you to believe in the things you’re passionate about and to be bold enough to see where they can take you. Creators Club get early access from October 10 and available at adidas stores and https://t.co/UWg392ipgz October 14th pic.twitter.com/KIALXhlDXu
— adidas Originals (@adidasoriginals) October 9, 2020
Neben Einzelpersonen können aber auch ganze Teams oder Turniere gesponsert werden. Das schafft enorme Reichweiten. Die Bausparkasse Wüstenrot hat beispielsweise drei Jahre lang die Electronic Sports League gesponsort und zählte damit zu den First Movern. Ziel war es, eine für Wüstenrot sonst schwer erreichbare Zielgruppe anzusprechen. Junge Menschen denken nicht mehr als erstes daran, ein Haus zu kaufen. Sie möchten stattdessen flexibel bleiben. Das hat Wüstenrot erkannt und entsprechend reagiert: Ihr Standard-Claim “Wünsche werden Wirklichkeit” wurde anlässlich der ESL-Frühlingsmeisterschaft um den Zusatz “Endlich genau mein Ding” ergänzt. Geprägt wurde dieser Zusatzclaim von einer Interviewserie mit bekannten E-Sport Profis und Influencern, die Einblicke zu den Themen Karriere, Finanzierung und Ausbildung geben. Das Resultat: eine gesteigerte Markenbekanntheit und -sympathie in einer zukunftsbringenden Zielgruppe.
Im Gespräch mit @wuestenrot_de spricht @LoLSola über seine Leidenschaft fürs Zocken.
— ESL Germany (@ESLGermany) April 21, 2017
Nächste Woche auf https://t.co/tMMcE3Tg4N #plays2be pic.twitter.com/7yNgcyFzBZ
2. Blended In-Game Advertising: Werbebotschaften können aber auch in den Spielen selbst platziert werden. Diese Form des Blended In-Game Advertising zählt dabei zu meinen ganz persönlichen Favoriten. Anbieter wie Anzu ermöglichen schon heute das Einbetten von Marken-Logos, Bannern oder Videos auf verschiedenen Objekten im Spiel. Selbst interaktive, hoch personalisierte Ad-Formate können dort integriert werden. Das garantiert ein maximales Engagement zwischen Nutzer und Marke, eingebettet in das Spielerlebnis des Nutzers:
Auch rücken die Musik- und E-Sport-Industrie immer weiter zusammen, wie die In-game Kooperation zwischen Fortnite Herausgeber Epic Games und dem US-Amerikanischen Sänger Travis Scott zeigt. In einem 10-minütigen Rap-Konzert feierte sein neuer Song „The Scotts“ im Spiel selbst Premiere und zog damit 12,3 Millionen Nutzer in das Fortnite-Game. Meiner Meinung nach, eine grandiose Idee, die mit einzigartigen Animationen überzeugt:
1. E-Sport ist schon längst in der Gesellschaft angekommen. Ein Millionenpublikum streamt regelmäßig die Events und feiert die Profis wie Stars. Es ist Teil einer Popkultur und eine große Chance für Advertiser.
2. Die Gaming Community steht Werbung generell positiv gegenüber, insofern sie in das Umfeld passt und die User nicht stört.
3. Werbung kann im E-Sport Universum vielfältig eingesetzt werden. Von Sponsoring bis interaktivem Blended In-Game-Advertising – die Auswahl ist groß.
An diesen Learnings seht ihr: Ich bin davon überzeugt, dass E-Sport großes Werbepotenzial bietet. Dazu müssen wir uns aber von Vorurteilen befreien und stärker mit der Community auseinandersetzen: Was kann eure Marke für den E-Sport tun? Traditionelle Strategien, die sich ausschließlich nach den Kanälen oder demografischen Informationen der Gamer ausrichten, werden nicht den gewünschten Erfolg bringen. Den Unterschied macht das Verständnis der unterschiedlichen Genres, ihren Subkulturen und individuellen Kommunikationsformen. Nur dann kann Kommunikation auch authentisch sein. Schafft man es als Marke nicht, dem gerecht zu werden, macht man sich schnell zur Lachnummer der Gaming Community. Aber keine Sorge, dafür sind wir ja da.
Ihr seid immer noch nicht davon überzeugt, dass E-Sport auch für euch relevant sein könnte? Dann lasst uns gemeinsam eure Möglichkeiten entdecken. Kontaktiert mich gerne jederzeit unter c.gaschler@videobeat.net. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit!
Digitale Produktwelten – Wie Corona die Brand Experience verändert
Die Corona-Pandemie hat auch mein Kaufverhalten komplett auf den Kopf gestellt. In den vergangenen Monaten habe ich alles Mögliche nur noch online bestellt, zum Teil sogar Lebensmittel. Bei manchen Produkten ist mir das leichtgefallen, bei anderen hatte ich schon meine Schwierigkeiten. Zum Beispiel bei der Suche nach einem Geschenk für meine Nichte. Schließlich habe ich keine Ahnung, welche Beautyartikel heutzutage angesagt sind.
Zugegeben auch im Geschäft hätte ich die Produkte vermutlich nicht selbst ausprobiert. Dort hätte ich mich aber zumindest beraten lassen können. Stattdessen musste ich mich selbst im Internet informieren. Eine kleine Herausforderung, denn ein Großteil der Beauty-Marken wirkt auf mich einfach nur „gleich“: stark geschminkte Models deren Lächeln nicht aufgesetzter sein könnte. Mich wundert es daher nicht, dass meine Nichte sich lieber Schminkvideos von Mrs. Bella anschaut. Für mich ein Zeichen, dass beim Thema Brand Experience noch Nachholbedarf besteht.
Eine Ansicht, mit der ich offensichtlich nicht allein bin. Studien zeigen, dass Menschen Produkte erleben wollen und zwar auf eine authentische Art und Weise. Heute gewinnen Marken, die nahbar kommunizieren, natürliche Stoffe verwenden und das Thema Nachhaltigkeit nicht nur als Reputations-Boost missbrauchen.
Mit Video kein Problem. Video ist das perfekte Medium für Marken, wenn es darum geht, Emotionen aufzubauen und eine Produktwelt erlebbar zu machen. Darüber müssen wir gar nicht erst diskutieren. Die Frage, die wir uns aber stellen müssen, ist: Wie eine solche Video Brand Experience gestaltet werden muss, denn Beauty Content gibt es wie Sand am Meer. Die Herausforderung ist, Content zu kreieren der heraussticht und Aufmerksamkeit generiert. Das erreichen wir über Content mit Relevanz. Content, der freiwillig von unserer Zielgruppe konsumiert wird, denn nur dann erzielen wir echte und intensive Medienwirkung. Wie das in der Praxis aussieht, haben wir euch einmal zusammengefasst:
Viele unserer Kampagnen starten zunächst mit einem Teaser Video, das Aufmerksamkeit für Marke und Produkte erzeugt und für Buzz in der Community sorgt. Wir empfehlen direkt einen Call-to-Action einzubauen, der dazu animiert, der Marke zu folgen. Ein Link zur Instagram-Story hält neue Fans auf dem Laufenden, YouTube-Nutzer können zu einer Playlist weitergeleitet werden. Als Teaser würde sich zum Beispiel ein aktuelles Trend-Makeover anbieten. Im Zentrum, die eigenen Produkte. Eine kleine Inspiration findet ihr hier:
Statt Einheitsbrei, den es schon 100-fach im Netz gibt, muss Content heute mutig und relevant sein. Ohne diese Punkte erreicht man keine Aufmerksamkeit. Besonders mit Blick auf die Relevanz ist ein One-Size-Fits-All-Ansatz nicht mehr zeitgemäß, denn Nutzer verlangen nach einer individuellen Ansprache. Um dem gerecht zu werden, empfehlen wir ein modulares Storytelling, das die angeteaserte Story weiterführt. Unterschiedliche Videos können zum Beispiel auflösen, welche Produkte man wo und wie am Körper verwendet, was sie beinhalten oder wie man sie recycelt. Das schafft Nähe, Transparenz und Aufklärung. Diese Variation an Videos gibt dem Nutzer die Möglichkeit, das Video zu konsumieren, das ihn wirklich interessiert. Das steigert seine Aufmerksamkeit und erhöht auch die qualitative Markenkontaktzeit des Nutzers – für uns die zentrale KPI bei der Bewertung.
Ganz wichtig ist auch, die Spots nicht nur zielgruppenspezifisch, sondern auch plattformspezifisch anzupassen. Schließlich funktioniert ein Video auf Instagram ganz anders als auf YouTube. Neben klassischen Content-Formaten auf YouTube oder Shoppable Ads auf Instagram, ist gerade TikTok in aller Munde. Die Plattform animiert User dazu, selbst kreativ zu werden. Auf diese Art kreieren sie ihre ganz eigene Brand Experience. Ein tolles Beispiel bietet die Kosmetikmarke e.l.f.: Unter dem Hashtag #eyeslipsface rief die Marke dazu auf, ihren ganz persönlichen „Transformation Look“ zu teilen. Einen eigenen Soundtrack lieferte e.l.f. inklusive. Genau so muss Brand Experience heute aussehen. Seht selbst:
@elfyeah Y’all better lather up 🧼 Keep your eyes, lips, face safe! 👀👄🤩 ##eyeslipsface ##elfyeah @illwayno @hollafyesixwun
♬ Eyes. Lips. Face. Safe. e.l.f. Cosmetics - elfyeah
Dennoch muss man sich hier die Frage stellen: Warum das Ganze? – Für ein verbessertes Nutzererlebnis, klar. Marken können aus der Interaktion der Nutzer aber auch dazulernen. Die Brand Experience kann Daten für einen “Test & Learn Ansatz” liefern, bei dem der Konsument mit seinen Interessen und Wünschen stets im Mittelpunkt steht: Wir lernen sein Mediennutzungsverhalten, seine Werte sowie seine psychologischen Einstellungen kennen. Wir erfahren, welche Content-Inhalte, -Formate und -Kanäle er bevorzugt und erhalten Insights für zukünftige Content-Produktionen. Die Brand Experience wird zum Tool für Marken, um flexibel auf Trends zu reagieren und ihrer Zielgruppe neue Inhalte zu liefern, die sie wirklich interessieren. Kurz zusammengefasst: Content kreiert Content. Am Ende steht ein selbstlernendes System, das eine nachhaltige Markenkommunikation schafft, die authentisch wirkt und der Zielgruppe genau das bietet, wonach sie sucht.
Ihr möchtet mehr über uns oder unseren strategischen Ansatz erfahren? Dann kontaktiert mich gerne jederzeit unter: c.gaschler@videobeat.net. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit!
Der E-Roller als Super-Verkehrsmittel
E-Roller und E-Scooter werden gerne synonym verwendet. Nur den wenigsten ist bewusst, dass sich die beiden Maschinen wesentlich voneinander unterscheiden. Genau das ist aus meiner Sicht das Problem in der Vermarktung von den Maschinen: Die fehlende Identität führt zu einer unvollständigen Kommunikation. Dabei hat der E-Roller so viel Wachstumspotenzial. Das belegen auch aktuelle Studien: So gaben 57% der Motorroller-Besitzer an, dass sie sich durchaus vorstellen können, in Zukunft das umweltfreundlichere Pendant eines E-Rollers zu kaufen. Und auch die Verkaufszahlen von E-Rollern zeigen einen positiven Trend. Sie verzeichnen einen jährlichen Anstieg von 20%, der aus unserer Sicht mit der richtigen Videostrategie noch zusätzlich gesteigert werden kann. Wie das geht, erfahrt ihr in meinem ersten LinkedIn-Artikel.
Der E-Roller kombiniert die Vorzüge aller urbanen Verkehrsmittel:
1. Er bietet die Flexibilität eines E-Scooters mit mehr Stauraum und Reichweite.
2. Man kommt schnell von A nach B, ohne dabei aus der Puste zu kommen.
3. Er ähnelt einem Motorrad, ist allerdings günstiger und man benötigt keinen extra Führerschein.
4. Er hat die Mobilität eines Autos ohne das Parkplatzproblem.
5. Er ist genauso umweltfreundlich wie der öffentliche Nahverkehr, dafür aber pünktlich.
Fazit: Der E-Roller ist echtes ein Super-Verkehrsmittel.
Unsere Recherche hat gezeigt, dass die Zielgruppe von E-Rollern durchaus breit und vor allem vielfältig ist. Die anzusprechenden Personen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer soziodemografischen Daten und Nutzungsmuster, aber auch hinsichtlich ihrer individuellen Bedenken und Erwartungen. Während die einen den Preis als entscheidendes Kaufargument sehen, bevorzugen die anderen ein ansprechendes Aussehen oder stellen den Sicherheitsaspekt in den Fokus. Auch bei den Bedenken gehen die Meinungen weit auseinander. Weit verbreitete Sorgen sind geringe Geschwindigkeiten, die Abhängigkeit vom Wetter oder eine limitierte Kilometerreichweite. Aspekte, die in der Zielgruppenansprache eine zentrale Rolle spielen und auf die individuell eingegangen werden muss.
1. Der E-Roller braucht eine eigene Identität.
2. Die breite, vielfältige Zielgruppe von E-Rollern benötigt eine individualisierte Ansprache über online und offline Kanäle.
Die Kommunikation muss sich nach den individuellen Charakteristiken der Zielgruppen richten, anstatt auf standardisierte Definitionen zu vertrauen. Soziodemografische Daten oder ein „One-Size-Fits-All“-Ansatz werden an dieser Stelle nicht ausreichen. Was wir stattdessen brauchen, sind dynamische Strategien, die auf eine individualisierte Ansprache setzen:
- Mit Hilfe unserer eigenen Markt-Mediastudie CCS sind wir bei Videobeat in der Lage, Zielgruppen auch über ihre soziodemografischen Daten hinaus zu analysieren und Informationen bezüglich Medien Nutzung, Lifestyle, Wohnort, Interessen, Bedenken, uvm. zu erfassen.
- Unsere Video Impact Campaigns basieren auf einem modularen Spotgerüst, das es uns ermöglicht, die Zielgruppe dynamisch auf Basis der entsprechenden Zielgruppendaten anzusprechen. Individuelle Anpassungen hinsichtlich Format, Storyline oder Länge sind so jederzeit flexibel umsetzbar. Das optimiert die Performance der Kampagne und maximiert die Markenkontaktzeit.
(1) Dynamische Creatives mit nutzerspezifischen Szenarios über YouTube:
- Auf dieser Grundlage können YouTube-Inhalte individualisiert angepasst und ausgespielt werden, um Aufmerksamkeit zu erzielen.
- Re-Targeting Kampagnen adressieren diejenigen, die sich den Spot angesehen haben und bieten Usern weitere Informationen zu dem Thema E-Roller.
(2) Dynamisch lokalisierte Kampagnen via Addressable TV:
- Addressable TV ermöglicht ein standortbasiertes und individualisiertes Targeting von Kampagnen, z.B. für Städte, die E-Roller subventionieren, wie etwa Bonn, München, etc.
- Mit Hilfe von Live-Feed Daten können relevante Inhalt bis auf PLZ-Eben ausgespielt und die Reichweite so maximiert werden.
- Die Kombination aus Live-Feed Daten, einem dynamischen Creative und Re-Targeting Kampagnen sorgt für ein lückenloses und nutzergruppenspezifisches Storytelling.
Lassen Sie uns gemeinsam Ihre Möglichkeiten entdecken. Kontaktieren Sie mich gerne unter: c.gaschler@videobeat.net. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit!
Video Ad Intent – Was Nutzer wollen
„Ich verstehe: Videowerbung ist für Brand-Werbung genau das Richtige. Aber unsere Performance-Tests sahen alle mau aus – habt ihr Tipps?“
Solche Aussagen hören wir oft. Was viele leider zu häufig vergessen, ist, dass Video-Werbung alleine keine Performance-Garantie ist. Um Videos auch für Performance Marketing erfolgreich zu nutzen, gilt es, den Konsumenten und damit auch die Frage nach der richtigen Videobotschaft in den Fokus zu stellen. Was genau ist also der User–Intent?
Zunächst muss man sich als Marke fragen: Interessiert sich der Nutzer gerade überhaupt für mein Produkt? Eine Frage, die sich anhand einfacher Targeting-Einstellungen – Stichwort „Pre-Bid“ – in der Regel nicht ohne Weiteres beantworten lässt.
Was wäre jedoch, wenn wir den Video-Zuschauer zu uns sprechen lassen könnten? Und damit meine ich nicht das manuelle Ausfüllen eines Textfeldes oder die Audience-Bewertung nach CTR Benchmarks, bei der der Anteil an fälschlichen Klicks viel zu hoch und die Menge an Daten zur Optimierung der SEA-Kampagne viel zu klein ist. Im Übrigen sind Videos in der Post-Click Betrachtung ohnehin äußerst selten performant.
Was ich meine ist: das systematische Tracking der Nutzeraktivitäten auf Plattformen wie etwa YouTube. YouTube kann ähnlich wie Google als Suchmaschine verstanden werden, auf der Nutzer nach Inhalten suchen, die sie wirklich interessieren. Das können sich Marken zu Nutze machen, indem sie Videos gezielt im Umfeld der Produktrecherche der Nutzer ausspielen oder Wettbewerber targeten. Auf diese Weise erwächst im Verlauf der Zeit eine Video-SEO Strategie, die mit Hilfe von relevantem Content Konsumenten gewinnt. Doch wie könnte eine skalierbare Paid-Strategie aussehen?
Ganz genau, warum fragen wir eigentlich nicht danach? – YouTube bietet mit seinem TrueView Video-Format die perfekte Umgebung für einen solchen Ansatz. Für den View wird nur bezahlt, wenn der Nutzer ein Werbevideo nicht innerhalb der ersten 5 Sekunden überspringt und den Spot danach 30 Sekunden lang oder sogar bis zum Ende ansieht bzw. anklickt. 5 Sekunden, in denen wir dem Nutzer kostenlos eine Frage stellen können, wie etwa: „Brauchst du eine neue Heizung?“ Kaum jemand schaut sich in seiner Freizeit gerne Heizungsvideos an. Wird das Video nach dieser Frage jedoch nicht geskippt und die Frage damit indirekt bejaht, lässt sich so auf eine besondere Relevanz des Themas für den Nutzer schließen.
Schaut er den Spot sogar vollständig an, heißt es dranbleiben! YouTube ermöglicht es, Nutzer auf Basis ihrer Watchtime und Interaktion mit dem Video erneut (via Video, Display, Shopping) anzusprechen bzw. SEA-Bids entsprechend anzupassen. Auf diese Weise werden Nutzer nur mit Werbeinhalten in Verbindung gebracht, die für sie von Interesse sind.
Unsere Tests belegen eine 31% höhere Klickrate für Werbevideos und eine sogar 19% höhere Click-Through-Rate über die erneute Ansprache via Display, etc. Das Beste daran: Durch die steigende Relevanz der Ads für den Nutzer verbessert sich außerdem das Google Ad-Ranking. Das bedeutet für Sie: Ihre Anzeigenpreise sinken.
Bei Videobeat bauen wir unsere Video Performance-Kampagnen nach dem Muster „Ask & Follow“ auf: Feed-basierte Bannerinhalte, dynamische Anzeigenerweiterungen für die Suchmaschinen-Anzeigen, Machine Learning, Creative Rotation auf ein CPA-Ziel – Themen aus dem 1×1 des Performance-Marketing. Gelernt ist dabei: Je besser die Anzeigen auf den Nutzer zugeschnitten sind, desto besser performen sie.
Für die Werbebranche birgt die Personalisierung von Videoinhalten jedoch noch großes Potenzial. Anders als oft angenommen, ist es nicht nötigt 20 aufwendige Filme mit wechselnden Charakteren zu drehen. Ein modularer Aufbau (Frau – Mann – Paar – Call to Action) ermöglicht bereits ohne großen Aufwand ein effektives A/B-Testing. Individualisierbare Text-Boxen können im Verlauf der Kampagne ebenfalls angepasst werden. Auf diese Weise lässt sich Schritt für Schritt ein optimales Creative zusammenbauen, das maximale Wirkung bei der relevanten Zielgruppe erreicht.
Wichtig ist dabei, die Optimierung schon vor der Kampagne mitzudenken und budgetär einzuplanen. Denn die häufigsten Ursachen für fehlende Creative-Optimierungen sind nicht der fehlende Wille oder mangelhafte Daten, sondern das zu schmal angesetzte Budget. Bei einem Performance-Potenzial von bis zu 39% ist dies eine Planungslücke, die am Ende sogar Geld kostet und bei besserer Planung leicht umgangen werden kann. Um sicherzustellen, dass die Potenziale nicht ungenutzt bleiben, bieten wir unseren Kunden daher die Creative Optimierung auf Cost-per-Mille (CPM) und View-Basis an.
Wenn auch Sie die Performance Ihrer Video Ads optimieren möchten, melden Sie sich gerne jederzeit bei mir unter: milan.heuer@videobeat.net. Wir beraten Sie gerne!
Podcast Advertising – Ein Medium mit Zukunftspotenzial
Steigende Nutzerzahlen über alle Altersgruppen hinweg, differenzierte Umfelder und ortsunabhängig jederzeit für die Hörer abrufbar – der Podcast erweist sich auch in Zeiten von Corona als besonders robustes Werbemittel mit Zukunftspotenzial. Neben pre-, mid- und post-rolls ist mein persönlicher Favorit unter den Podcast-Werbeformen der so genannte Host-Read. Anders als bei klassischen Sponsorings wird der Werbetext bei den Host-Reads von den Podcastern selbst eingesprochen. Diese native Ansprache erhöht die Akzeptanz und Glaubwürdigkeit der Werbebotschaft bei den Hörern und wird als weniger störend empfunden. Wer das meiner Meinung richtig gut macht, ist Matze Hielscher in seinem Podcast „Hotel Matze“ – ab Minute 1:05 hören Sie ein Beispiel für einen seiner Host-Reads für das alkoholfreie Heineken 0.0:
Das macht Lust auf mehr. Diese Form von Werbung ist allerdings erst der Anfang der Podcast Advertising Evolution. Ich bin davon überzeugt, dass das Thema auch in Zukunft noch weiter an Bedeutung gewinnen wird, besonders wenn man bedenkt, wie gezielt Werbung auf dieser Plattform platziert werden kann. Anbieter wie der schwedische Vermarkter Acast ermöglichen eine dynamische Ausspielung von Podcast-Werbung auf Basis von Zielgruppeninformationen. Und auch Spotify bietet voraussichtlich ab Q4 Podcast Ads per Streaming Ad Insertion an.
Was Podcasts damit aus meiner Sicht spannend macht:
Targeting. Die Werbebotschaft wird zur richtigen Zeit an die relevante Zielgruppe ausgespielt.
Brand Safety. Die Werbebotschaft wird in markenkonformen Umfeldern platziert, die einen maximalen Brand Fit garantieren und die Reputation der Marke schützen.
No Adblocking. Die Werbebotschaft ist sicher vor Adblockern.
Wenn auch Sie Interesse daran haben, Ihren Marketingmix mit Podcast-Ads zu diversifizieren, melden Sie sich gerne jederzeit bei mir unter: c.gaschler@videobeat.net. Wir beraten Sie gerne!
TikTok als Werbeplattform: Nicht nur für die GenZ ein relevanter Kanal
TikTok gilt als eine der am schnellsten wachsenden Social Media Plattformen. Bereits 800 Mio. Menschen nutzen die App weltweit. Besonders populär ist die App bei jüngeren Zielgruppen wie etwa der Generation Z, aber auch ältere Zielgruppen sind auf dieser Plattform aktiv (Statista, 2020). In Deutschland zählt TikTok etwa 3,5 Millionen User in der Zielgruppe der unter 35-Jährigen (Stand: November 2019).

Dabei verwundert es kaum, dass TikTok auch unter den Werbetreibenden zunehmend an Attraktivität gewinnt. B2C-Unternehmen wie Otto und Zalando haben bereits erfolgreich gezeigt, wie es richtig geht. Auch die Tagesschau weiß zu überzeugen: Inhalte, die unterhalten, informieren und inspirieren. Authentizität statt auf Abverkauf getrimmte Werbebotschaften. Diese Inhalte funktionieren.
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♬ Originalton - zalando
B2B-Unternehmen zeigen sich auf dieser Plattform hingegen (noch) zurückhaltend – „Nicht meine Zielgruppe“ ist eine weit verbreitete Annahme. Doch ist das tatsächlich so? Die GenZ ist jung, mobil und medienaffin. Sie ist experimentierfreudig und neuen Technologien gegenüber aufgeschlossen. Sie sind die Entscheider von morgen. Außerdem tummelt sich neben der GenZ auch noch eine andere kaufkräftige Zielgruppe auf dieser Plattform: die Digital Natives. Ähnlich wie die GenZ stehen auch die Digital Natives der Digitalisierung positiv gegenüber. Sie schätzen Marken, die den Mut haben, etwas Neues zu wagen, die innovativ sind, ohne dabei ihre Authentizität zu verlieren. Und sie verfügen in der Regel über ein höheres Einkommen als ihre jüngeren Mitmenschen – vielleicht doch Ihre Zielgruppe?
Warum also nicht mal kreativ sein und etwas Neues ausprobieren? Noch sind die Werbeplätze auf der Plattform mit 1 bis 2 Cent pro Cost-per-Click vergleichsweise günstig und die Konkurrenz relativ überschaubar, doch angesichts der wachsenden Beliebtheit der Plattform und ersten Erfolgsmeldungen aus der Werberszene ist das voraussichtlich nur eine Momentaufnahme.
Sie möchten mehr über die verschiedenen Werbemöglichkeiten auf TikTok erfahren? Ob Hashtag Challenge, Brand Takeover oder In-Feed Native Video – wir sind Ihr Ansprechpartner. Ich freue mich auf Ihren Anruf!
Business as usual war gestern – der Black Friday im (Frage-) Zeichen der Corona-Pandemie
“They say time changes things, actually you have to change them yourself.”
Andy Warhole
Bei unseren E-Commerce Kunden steht in den kommenden Wochen vor allem ein Thema ganz oben auf der Agenda: Der Black Friday – DAS Shopping Event des Jahres. Doch anders als in den vergangenen Jahren befinden wir uns inmitten einer weltweiten Pandemie. Die Welt steht Kopf. Das wirkt sich auch entscheidend auf das Kaufverhalten der Konsumenten aus. Simple Rabattaktionen werden in diesem Jahr nicht ausreichen, um gewünschte Conversions zu erzielen. Dieser Ansatz greift zu kurz. Aktuelle Studien wie das COVID-19-Barometer von Kantar belegen, Konsumenten schätzen Nachhaltigkeit und Qualität mehr denn je. Sie bevorzugen Marken, die Stellung beziehen und sich für einen positiven Wandel einsetzen. Zwar sind günstige Preise noch immer ein entscheidendes Kaufkriterium, trotzdem setzen die Konsumenten verstärkt auf einen bewussten Konsum. Auch bei Videobeat wollen wir dieses Jahr den Status Quo hinterfragen und Alternativen anbieten, um nachhaltigere zu Wege gehen – auch mit unseren Kunden. Unsere Antwort auf das beliebteste Shopping-Event des Jahres: Der „Give Back Friday“. Statt die Konsumenten in ihrem blinden Massenkonsum zu bestärken, möchten wir sie dazu animieren, dabei etwas Gutes zu tun.
Um dies zu erreichen, ist eine strategische Markenkommunikation essenziell, die kanalübergreifend eine semantische Verknüpfung zwischen Marke und Nachhaltigkeit schafft. Unsere Empfehlung: Eine Kombination aus Video- und clever abgestimmten sowie individualisierten Bild-Textanzeigen. Perfekt um emotionalen Entscheidungskriterien direkt die Rationalen folgen zu lassen. Im zweiten Schritt gilt es, die Konsumenten wiederholt für das Thema Nachhaltigkeit zu sensibilisieren und sie an einen bewussten Konsum zu erinnern, damit sie nicht den Sonderangeboten des Black Friday’s verfallen. Hier greift effektives Re-Marketing & CRM. Im Gegenzug müssen den Konsumenten Alternativen wie etwa der „Give Back Friday“ geboten werden. Wir denken dabei daran, dass das Angebot den Konsumenten ermöglicht, Produkte entweder wie gewöhnlich einzukaufen oder aber den Black Friday Rabatt an eine wohltätige Organisation ihrer Wahl zu spenden – eine Win-win-win –Situation für Marken, Konsument und Gesellschaft gleichermaßen:
Gemeinsam mit Ihnen möchte ich an dem diesjährigen Black Friday einen neuen Weg einschlagen: Nachhaltigkeit statt Massenkonsum, soziale Verantwortung statt Habgier. Let’s change things together. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit!
HR und Corona – Was ist denn noch normal?
Hygienebestimmungen, Kurzarbeit und virtuelle Führung – diese Themen prägen derzeit meinen Arbeitsalltag. Hätte mir das jemand Anfang des Jahres prophezeit, hätte ich vermutlich noch mit dem Kopf geschüttelt. Aber leider ist das nun die bittere Realität. Die Corona-Krise konfrontiert uns mit einer nie dagewesenen Situation. Mitarbeiter sind verunsichert, ängstlich und gestresst. In Krisenzeiten wie diesen ist die Rolle von uns Personalern daher eine ganz besondere, die über das Tagesgeschäft hinausgeht. Weiterhin laufen bei uns verschiedene Fäden zusammen, die nun aus dem Home-Office heraus gemanagt werden müssen: Das Onboarding neuer Mitarbeiter, die administrativen Aufgaben, die Unterstützung und das Coaching der Führungskräfte und gleichzeitig das Begleiten und Motivieren der Mitarbeiter. Das macht einmal umso mehr klar, in welchem Spannungsfeld sich HR derzeit befindet. Das birgt viele neue Herausforderungen. Vor allem wenn man bedenkt, dass die menschliche Komponente etwas zu kurz kommt. Zwar steht man im intensiven, virtuellen Austausch mit seinen Kollegen, mir als Personalerin fehlen aber die Menschen und der persönliche Dialog mit ihnen.
Ich habe in den letzten Tagen und Wochen oft gelesen, dass es in Krisenzeiten besonders wichtig ist, den Mitarbeitern ein Stück Normalität zu vermitteln. Nur so könne man ihnen Sicherheit geben. Aber wir müssen erst einmal ein „neues Normal“ finden. Plötzlich gibt es keine spontanen Treffen an der Kaffeemaschine, viel weniger ein „Hast du mal kurz? Mir liegt da was auf dem Herzen“, sondern man muss sich viel stärker absprechen, gezielt Zeit dazu finden und es planen. Darüber hinaus spiegeln sich in einer Kommunikation in einer Gruppe über die verschiedenen Tools nicht alle Reaktionen sofort wider. Zwischentöne und Empfindungen sind nicht immer sofort zu realisieren. Das macht es nicht immer einfacher. Vor allem in Zeiten, in denen es bei der Kommunikation von Informationen und Neuerungen immens wichtig ist, die richtigen Worte zu finden und Ängste zu nehmen, die viele umtreibt.
Als HRler ist man zurzeit im dauerhaften Krisenmanagement-Modus. Man arbeitet sich in Themen ein, von denen man vorher niemals gedacht hat, dass sie einmal im Arbeitsalltag wichtig werden: spezielle Hygienevorschriften, virtuelle Führung, Kurzarbeit etc. Plötzlich gibt es Regeln zu beachten und zu kommunizieren, die es vorher so nicht gab. Das macht was mit einem. Gepaart mit der allgemeinen Unsicherheit, fühlt sich das nicht immer gut an. Und deswegen ist es eben wichtig, ein Stückchen Normalität zu schaffen und im engen Kontakt mit den Kolleginnen und Kollegen zu bleiben, zum Beispiel mit Hilfe der guten alten analogen Postkarte für alle Mitarbeiter zu Ostern:

Die jetzige Situation erfordert von uns allen Mut: Mut zum Ausprobieren, Mut zum Fehlschlag, Mut zur Veränderung. Viele Abläufe und Prozesse lassen sich nicht eins zu eins in die jetzige Situation übertragen. Das ist aber auch eine Chance. So gibt es eben auch viele positive Dinge, die sich aus der Krise entwickeln. Unser Team ist sehr schnell und unbürokratisch in das Home-Office übergegangen. Alle haben an einem Strang gezogen, um die Zusammenarbeit virtuell fortzusetzen. Daraus haben sich neue Routinen und Kommunikationsformen ergeben: Was ist gerade sinnvoll? Aber auch: Was nehme ich aus der Krise mit? Und vor allem: Was behalte ich davon bei?
Ich als HRlerin weiß schon jetzt, was ich aus der Krise mitnehme:
1. Ich habe mich für meinen Beruf entschieden, weil ich gerne mit Menschen arbeite. Ich brauche den direkten, sozialen Kontakt. Auch wenn ich die Vorteile von Home-Office zu schätzen weiß, vermisse ich meine Kolleginnen und Kollegen. Ich möchte sie nicht nur auf dem Bildschirm sehen. Auch wenn das alles einwandfrei funktioniert. Wir sind gut aufgestellt, um remote zu arbeiten. Es gibt eine Menge hilfreicher Tools. Ich schaue zum Beispiel aktuell, wie ich das Recruiting anpassen kann, falls die Situation noch länger andauert. Auch beschäftige ich mich damit, remote Workshops zu planen und zu gestalten, aber der virtuelle Austausch ersetzt eben nicht den Face-to-Face-Dialog.
2. Außerdem mag ich die neu entstandene Struktur, die man jetzt umso mehr braucht und die jetzt „normaler“ geworden ist. Der „Daily Check-in“ ist eine dieser kleinen neuen Routinen, die ich auch nach der Krise beibehalten möchte, wenn ich wieder mit meinen Kollegen in einem Büro sitze. Ich weiß, diese Erkenntnis ist nicht neu und weltverändernd. Sie fällt aber definitiv unter die Kategorie „ausprobiert und für gut befunden“. Das, was man sich bisher vorgenommen hat, wird jetzt gelebt. Und ich bin mir sicher, dass da noch ganz viel Potenzial ist und es noch viele Ideen gibt, die es jetzt auszuprobieren gilt.
3. Gleichzeitig darf ich mir zugestehen, dass eine Pandemie eben nicht normal ist, sondern erschreckend und mich jeden Tag aufs Neue vor die Herausforderung stellt, ständig zwischen der Fürsorge für den Einzelnen und der Normalität in der Organisation auszubalancieren.
Ich finde die Entwicklungen und Learnings, die sich aus der Krise entwickeln, klasse und blicke gespannt in die Zukunft, vor allem hinsichtlich der Frage, was sich davon wohl langfristig etablieren wird. Trotz dieser Learnings kann ich es aber kaum erwarten, wieder schrittweise ins Büro zurückzukehren. Auch wenn die Organisation der Rückkehr bedeutet, dass ich mich wieder mit Themen auseinandersetzen muss, mit denen ich vorher wenig Berührungspunkte hatte. Aber das mache ich gerne, denn ich freue mich auf meine Kolleginnen und Kollegen.
Die Krise muss der Anfang einer neuen Form von Kreativität und Kommunikation sein
Eines der furchtbarsten Statements unserer Branche zur Krise, das ich in den letzten Tagen gelesen habe, war die Begründung der offiziellen Absage der Cannes Lions: “Cannes Lions at its core has always been about creativity and the Lions. We realise that the creative community has other challenges to face, and simply isn’t in a position to put forward the work that will set the benchmark.“ (Philip Thomas, Chairman, Cannes Lions)
Wirklich? – Kann es wahr sein, dass ausgerechnet wir als Kommunikationsexperten gerade jetzt nicht in der Lage sind, Arbeiten zu produzieren, die Benchmarks setzen? – Wir können nicht nur, wir müssen. Denn gerade jetzt ist es Zeit, die Dinge zu überdenken, die schon lange nicht mehr zeitgemäß waren und neue Benchmarks zu setzen, an denen kreative Exzellenz und großartige Kommunikation gemessen werden. Und dazu gehört als Erstes, vom hohen Ross des Eigenlobs herunterzukommen.
Bleiben wir einen Moment bei Cannes Lions. Die Wettbewerbsbudgets der Agenturen für opulente Festivals verursachen jedes Jahr Kosten mit denen man ganze Dörfer luxuriös für Jahre ernähren könnte. Am Beispiel von Cannes: Das Festival kostet zwischen 8.000 bis 20.000 US-Dollar pro Person, einschließlich Festivalausweise, Unterkunft und Betriebskosten. Dazu kommen bis zu 3 Millionen US-Dollar, um Kampagnen einzureichen, die für Auszeichnungen in Betracht gezogen werden sollen – Events und Jachten nicht mit eingerechnet. Alles für die Selbstbehudelung mit Spots, die viel Aufsehen erreichen, aber selten abverkaufen. Die Rationale: Wir brauchen Preise, damit Kunden wissen, wir sind kreativ. Wenn das die Benchmark unserer Arbeit ist – dann hat Thomas mit seiner Aussage absolut recht – der Umkehrschluss ist aber nicht, wir brauchen kein Festival, sondern:
Die Welt nach der Krise wirft die eine Frage auf: Stehen wir vor einem Jahrzehnt zerbrochener Budgets und Kunden, die von technologiegetriebenen Ergebnissen besessen sind, oder ist das Feld weit offen für positivere, kollaborative Veränderungen?
In der Welt von gestern schrien alle nach Purpose – in der Krise zeigt sich jetzt, fast keiner hat verstanden, was Purpose eigentlich bedeutet.
Ein paar gute Beispiele besonders im Ausland gibt es schon: Was haben ein Luxus Fashion Designer, eine Jeansmarke und ein Kondomproduzent gemeinsam? – Den Mut trotz einbrechender Budgets zu kommunizieren und gesellschaftliche Relevanz zu erzeugen, die noch lange nach dieser Krise unvergessen bleiben wird:
1. Mit gutem Beispiel voran geht hier in der Königsklasse Armani, der nicht nur einen Teil seines Privatvermögens spendet und sofort seine Produktion auf medizinische Overalls umstellt, sondern die Zeit jetzt auch nutzt, um eine nachhaltige Modeagenda zu pushen.
2. Levi‘s verbreitet auf Instagram nun jeden Tag um 17:01 live Wohnzimmerkonzerte lokaler Künstler, die nicht nur Fans der Marke erfreuen, denn, statt zu sparen, spendet Levi‘s einen nicht unwesentlichen Betrag an Hilfsorganisationen, die die Künstler selbst wählen dürfen.
3. Und was macht eigentlich eine Marke, die ihr Geld mit Körperkontakt verdient? Trojan Condoms geht mit einer beispielhaften Kommunikation voran. Unter den Hashtags #TrojanCondoms und #SextUsInstead fordern sie Einzelpersonen dringend dazu auf, mit dem Emoji „🍆“ in ihre Twitter-DMs zu schlüpfen, um ein kostenloses Personal Lubricant oder einen Vibrator zu erhalten, um dem Drang zu widerstehen, das Haus zu verlassen und in diesen schwierigen Zeiten etwas Selbstliebe zu zeigen.
Aber zurück zu uns, den Kommunikationsexperten. Jetzt ist die Zeit, die Agentur zu bauen, die der Markt wirklich braucht. In dieser Agentur treffen sich: Data Analytics, Innovation, Experience Design, Business Transformations-Strategen und Media Analysten. Kreation wird eine viel wichtigere Rolle einnehmen, denn es wird nicht mehr um „Aufmerksamkeit um jeden Preis“ gehen, reine Produktkommunikation wird noch eine Weile eine untergeordnete Rolle spielen und Markenkommunikation wieder einen viel höheren Stellenwert einnehmen. Ideen werden jetzt und in Zukunft weitaus komplexer sein und müssen vor allem tagesaktuell relevant sein. Das kreative Modell wird partizipativ sein. Der Kern des „Kreativteams“ wird nicht mehr nur aus Copywriter und Designer bestehen – einem Relikt aus der Print Ära.
Die Zukunft der Kreativität heißt Kollaboration, Mut und Flexibilität für die Marke und die Agentur.
Wenn Sie glauben, dass nach der Krise die Karten neu gemischt werden, ist es umso wichtiger, bereits in der Krise den Kurs zu ändern und zu zeigen, dass wir als Agentur gerade jetzt für unsere Kunden da sind, und zwar egal was die Wirtschaftslage oder das Bankkonto gerade sagen. Denn eins hat sich nicht verändert. Wir haben immer noch unsere Erfahrung, unsere Kreativität und unser Know-How und das müssen wir jetzt zum Wohle unserer Gesellschaft und unserer Kunden einsetzen.
1. Wir schreiben proaktiv unsere eigenen Pitches
Der Druck wird auch nach der Krise relevant bleiben. Lange Pitchprozesse wird sich kaum einer leisten können weder auf Kunden- noch auf Agenturseite. Deshalb haben wir nun die einmalige Chance, die Zeit zu nutzen und den Pitchprozess einmal umzudrehen. Wir bieten Kommunikationsworkshops „at cost“ für Marken, die es nicht nur brauchen, sondern auch wirklich ernst meinen. Dafür haben wir ein interdisziplinäres Team aus hochkarätigen Marken-, Media- und Kommunikationsexperten aus unserem gesamten Netzwerk zusammengestellt, um Marken- und Kommunikationsstrategen zu challengen und schnell prototypische Ansätze für jetzt und später zu bauen.
2. Wir haben ein #stayathome Produktionskit entwickelt
Die Revolution klassischer Produktionsprozesse war längst überfällig. Die Krise hat uns gezeigt, was smarte Produktion heute heißt. Aus diesem Grund haben wir bei Videobeat die Remote-Produktion ins Leben gerufen, die es uns ermöglicht, auch in Zeiten von Corona und den damit verbundenen Drehrestriktionen kreative Werbespots zu produzieren. Über einen Livestream können unsere Kunden auch von Zuhause aus an dem Dreh teilnehmen und sowohl das Set als auch das Live-Bild der Kamera aus ihren eigenen vier Wänden verfolgen. Das schützt die Gesundheit, erspart Reisekosten und in vielen Fällen auch Zeit. Unsere Kreativabteilung ist somit für die Krise gewappnet und bleibt handlungsfähig. Und wir glauben, dass viele der Kunden auch noch lange nach der Krise dieses Angebot annehmen werden.
3. Wir haben unsere BI krisentauglich gemacht.
Nichts ist so wichtig, wie zu wissen, wo und wie wir Konsumenten erreichen – soweit hat sich nichts geändert. Doch Corona hat den gesamten Medienkonsum, wie wir ihn kannten, auf den Kopf gestellt. Zielgruppen verschieben sich massiv, die Relevanz ganzer Medienkategorien ändert sich drastisch. Wer jetzt kommuniziert, muss tagesaktuelle transparente Daten habe, auf die er sich verlassen kann. Und wir können das alles über unsere neue BI in Real Time sichtbar machen und das Wissen mit unseren Kunden aber auch anderen Agenturen teilen.
Zurück auf Anfang: Sind wir nicht in der Lage, in der Krise Arbeiten zu produzieren, die Benchmarks setzen? – Wenn nicht jetzt, wann dann? – Mit Kollaboration und Mut können wir jetzt die (Kreations-)Welt von morgen schaffen, die wir uns schon seit Jahren gewünscht haben.
Bewegtbild ist Zukunft – 3 Mythen des Videomarketings entlarvt
Video ist das wichtigste Content-Format der Zukunft. Wer es nicht in seine Content-Marketing-Strategie integriert, bleibt zurück. Die Fakten zeigen warum: Menschen erinnern sich an 95% der Botschaft, die sie durch ein Video konsumiert haben, gegenüber lediglich 10%, wenn der Inhalt schriftlich war (Quelle: Campaign Monitor). Wenn man es richtig macht, bietet Bewegtbild ein einzigartiges visuelles Medium, um nicht nur seine Botschaft emotional und kognitiv zu verankern, sondern auch ein reaktives Medium, das schneller und besser als jedes andere Medium den Konsumenten zur Handlung bewegt (Quelle: Hubspot). Doch hartnäckige Mythen führen dazu, dass viele Unternehmen das Medium noch nicht oder nur zaghaft in ihrem Marketingmix integrieren:
Falsch. Und Hallo dynamisches Video. Was ist das? Normale Videos zeigen für alle exakt den gleichen Inhalt. Dynamische Videos dagegen analysieren die Interessen der Zuschauer und passen den Inhalt so an, das sie für jeden individuell Relevanz haben. Eine kürzlich von Epsilon durchgeführte Umfrage ergab, dass 80 % der Verbraucher eher bei Marken einkaufen, die personalisierte Erlebnisse bieten. Dynamisches Video braucht nicht mehr oder weniger als andere Medien, um diesem Bedürfnis nachzukommen. Voraussetzung ist eine gute Library mit Content. Was kann also Dynamisches Video?
- Bewegtbild Dynamik: Verschiedene Zielgruppen mit gleicher Botschaft aber anderen Testimonials ansprechen
- Audio Dynamik: Musik nach persönlicher Präferenz oder männliche vs. weibliche Sprecherstimmen
- Titel Dynamik: Personalisierte Headlines oder Copy
Falsch. Während die Produktionskosten eines Videos für Online Marketing Zwecke am Anfang höher erscheinen können als andere Marketing Materialien, kann man durch Smart Planning die Kosten auf jeden Fall im Rahmen halten. So ist es zum Beispiel möglich, an einem Studiotag, der ab 20.000 Euro kostet, je nach Komplexität 3 bis 7 unterschiedliche Spots herzustellen. Wer sowieso bereits Hero Formate für TV produziert, sollte sich dringend überlegen, seinen Hub Content parallel zu produzieren. Es ist essenziell, eine Kampagne über alle Kanäle und Zielgruppen vor der Produktion zu planen, um so die Kosten gering und den Output relevant zu halten. Was vor allem immer ins Verhältnis gesetzt werden sollte, ist der ROI:
- E-Mails mit Videoinhalt haben eine 6x häufigere „Click Through Rate“
- 64% aller Nutzer sagen, sie kaufen eher ein Produkt, nachdem sie ein Video gesehen haben
- 6 von 10 Leuten sagen, ein Video auf Facebook beeinflusst ihre Kaufentscheidung
(Quelle: Omnicore Agency)
Falsch. Sie haben schon einen TV-Spot und wollen nun in der Postproduktion einfach andere Formate und Ausschnitte ziehen lassen, um ihre Kernbotschaft zu kommunizieren? Damit tun sie weder sich noch ihren Kunden einen Gefallen. Videos auf Social Media und YouTube werden ganz anders konsumiert als im TV. Das fängt bereits mit einem anderen Spannunsbogen an. Aber auch Grading, Schnittfrequenzen, Ton und vor allem Titel und Animation müssen online ganz andere Schwerpunkte setzen.
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